Kann es etwas schöneres geben als bei den ersten Sonnenstrahlen seit langem im Fels zu hängen? Für viele Kletterer sicherlich nicht!
Als der Wetterbericht für das Pfingstwochenende strahlenden Sonnenschein ankündigte, kam auch schon gleich die Einladung zum Klettern aus Bonn hereingeflattert. Da ich eh noch mal in die gute alte Heimat NRW zurück musste, habe ich gleich meine Kletterausrüstung ins Auto geschmissen und bin die 450 km gen Heimat gefahren.
Auf dem Rückweg ging es dann auf einen ausgedehnten Zwischenstopp in das Klettergebiet Ettringen, wo der Fels quasi schon sabbernd nach seinen Bezwingern griff. Ausgeguckt haben wir uns das Gebiet Mordor, welches noch bis zum 1. Mai gesperrt war. Da seit dem nur schlechtes Wetter herrschte waren unsere Routen noch voller Dreck, den noch niemand weggeputzt hatte. Also blieb diese Arbeit an uns. Nach den ersten rutschigen Versuchen auf dem Losen Dreck halt zu finden, hatten wir den Dreh bald raus und die wichtigen Griffe grob gereinigt.
Es hat wirklich riesigen Spaß gemacht mal wieder aus der Halle heraus in den Fels zu kommen. In der Natur zu klettern macht einfach 1000 mal mehr Fun.
Übernachtungsmöglichkeiten
Gegen Abend rundeten wir dann den ersten Tag mit einem zünftigen Grillgelage ab um uns am nächsten Morgen um halb Acht wieder auf den Fels zu stürzen. Übernachtet haben wir dabei auf dem Campingplatz Siesta, welcher sehr zu empfehlen ist:
Campingplatz Siesta Laacher See Str. 6 56743 MendingEs gibt eine ausreichend große Zeltwiese, sowie sanitäre Anlagen, die dem Standart entsprechen. Die Entfernung zum Klettergebiet beträgt ca. 10 km. Es gibt auch die Möglichkeit direkt am Kettergebiet zu übernachten. Dort stellt Familie Schäfer für 6€ pro Person eine Zeltwiese zur Verfügung. Allerdings hatten wir im Vorfeld niemanden dort erreicht.
Am nächsten Morgen sahen wir auch, dass zwei Wohnmobilie noch am Parkplatz standen.
Das Klettergebiet Ettringen
Am Rande der Eifel liegt ein stillgelegter Basaltsteinbruch, der eine Vielzahl an Rissklettereien bietet. Die alten Flaschenzüge und Fördertürme rund um die Abbaugruben geben ihr übriges zum Flair dieses schönen Gebietes. Es gibt sehr viele Routen ab dem 5. Schwierigkeitsgrad, die alle ihren Reiz haben.
Parkmöglichkeiten gibt es direkt an dem Gelände, sodass man alle Stellen in 5-10 Minuten erreichen kann. Viele der Routen sind Kletterführer Schwarze Säulen beschrieben, welcher echt zu empfehlen ist.
Fazit
Das Klettergebiet ist eine echte Empfehlung für Alle, die im Eifelraum wohnen. Selbst Leute aus Bayern waren anzutreffen! Auch ich werde vielleicht den ein oder anderen Zwischenstopp dort einlegen, wenn ich mal wieder auf dem Weg in meine alte Heimat bin. Für jeden, der mehr Infos braucht empfehle ich die Seite des Klettergebietes Ettringen:
Ich möchte nur anmerken, dass das Übernachten im Klettergebiet, sei es durch WIldzelten in den Steinbrüchen oder in Wohnmobilen/Autos auf den Parkplätzen (selbstverständlich) unzulässig ist. Ein solches Verhalten führt letztlich nur zum Schließen der Gebiete und ist daher äußerst unkameradschaftlich allen anderen Kletterern gegenüber.
mfg jan
Da kann ich dir nur beipflichten. Wenn ihr nah am Steinbruch übernachten wollt, fragt vorher bei Familie Schäfer und übernachtet auf deren Wiese!
Hallo, war am WE im Klettergebiet und es hat wirklich großen Spaß gemacht. Auch wenn ich eine lange Anfahrt hatte, hat es sich auf jeden Fall sehr gelohnt und ich werde es nochmals besuchen. Allerdings habe ich nicht am Klettergebiet übernachtet, was ich das nächste Mal tun werde. Leider habe ich diesen Blog erst heute gefunden und der Beitrag der mir sehr helfen konnte, etwas zu spät :-(
Hallo Armin,
wenn du Fragen oder infos hast, dann less es mich wissen. In naher zukunft werde ich meine Kletter-Website auch etwas ausbauen und dort mehr Infos zur Verfügung stellen.
Tja, mit dem Klettern in Ettringen ist es bald aus. Die Verbandsgemeinde Vordereifel, die größtenteils für das Gebiet verantwortlich ist, hat im Rahmen einer Vorlage an den Gemeinderat beschlossen, dass das Klettern bald stark reglementiert werden wird. Ein Großteil der Sektoren wird mit einem generellen Kletterverbot belegt, da das stark gestiegene Aufkommen an Kletteren nicht mehr ohne Auswirkung auf Natur und Anwohner blieb. Man hat entschieden, dass aufgrund der erheblichen Belastung des Naherholungsraumes für die Anwohner vor Ort eine ausreichende Berücksichtigung der Interessen der Anwohner nicht mehr gewährleistet ist. Im Klartext heißt das, es wird noch 2 Bereiche geben, in denen geklettert werden darf. Diese werden mit einer Kletterregelung versehen, die beinhaltet, dass nur mit einer gültigen Klettererlaubnis geklettert werden darf, die jeder Interessent im Voraus bei bestimmten Verkaufsstellen personenbezogen erwerben kann. Die Einhaltung der Tabuzonen und den Besitz einer Erlaubnis wollen die Gemeinden ebenfalls kontrollieren. Tja, das ist natürlich dumm, wenn man spontan mal zum Klettern anreisen will, denn das Angebot wird gleich auf 2 Seiten verknappt. Räumlich und Zulassungsmäßig. Angeblich soll das ganze noch in diesem Jahr umgesetzt werden.
Grüße
Radoslav
Hallo Radoslav,
vielen Dank für die Mitteilung! Bei meinen Kollegen stößt das gerade auf totale Fassungslosigkeit. Hier im Schwabenland zahlt man nirgendwo für das Klettern im freien. In der Eifel scheint das nun zur Gewohnheit geworden zu sein. Schade, dass es sich in diese Richtung entwickelt.