Alle Lebewesen auf der Erde teilen sich diesen Planet. Es gibt keinen Planeten B und auch kein andere Möglichkeit dem zu entfliehen, was auf der Erde passiert. Jeder von uns hinterlässt einen Fußabdruck auf unserem Planeten und jeder von uns trägt die volle Verantwortung für seinen Fußabdruck. Denn unser Fußabdruck wirkt sich nicht nur auf unser Leben aus, sondern hat globale Auswirkungen. Diesem Umstand sollten wir uns immer wieder Bewusst werden! In diesem Artikel möchte ich ein paar Punkte ansprechen, wie wir die Auswirkungen unseres Hobbies so gering wie möglich halten können.

Nachhaltigkeit - Sonnenuntergang am Strand

Leave no Trace

Der erste und wohl auch wichtigste Punkt in dieser Liste heißt: „Leave no Trace“, hinterlasse keine Spur. Dabei ist es egal, ob wir in der Natur wandern, mit dem Rad fahren, paddeln oder einfach nur einen Spaziergang machen. Sobald wir durch die Haustür das Haus verlassen, sollten wir auf unser Verhalten achten. Das fängt bei ganz offensichtlichen Dingen an und kann ganz einfach weiter gedacht werden:

  • Keinen Müll hinterlassen.
  • Auf den markierten Wegen bleiben (besonders in stark frequentierten Regionen).
  • Beim Campen nicht die Vegetation zerstören und bewusst Plätze mit kleinem Impact-Potenzial auswählen. Insbesondere dort, wo sich die Natur nicht so schnell selbst heilt.
  • Das große Geschäft nach Möglichkeit verbuddeln und das Klopapier mitnehmen oder besser erst gar kein Klopapier verwenden.
  • Keine wilden Tiere füttern.
  • Jeden Platz so verlassen, als sei man nie dort gewesen.

Was passiert, wenn man sich nicht an diese Regeln hält, sieht man besonders gut an stark touristisch penetrierten Gebieten, wie der Everestregion in der es ein gigantisches Müllproblem gibt. Dort zieht man nun Konsequenzen und schließt die Basislager für Touristen. Aber man muss gar nicht bis nach Nepal schauen, um diese Auswirkungen zu entdecken. Ich brauche nur in das kleine Wäldchen hinter meinem Haus zu gehen, um zu erkennen, dass wir Menschen ein Problem damit haben unseren Müll vernünftig zu entsorgen. Dass dieser Müll immer stärkere Auswirkungen auf die Tierwelt hat und schließlich auch in unserem Essen wiederzufinden ist, wird glücklicherweise in Zahllosen schockierenden Videos thematisiert.

Daher halte ich alle meine Leser an, sich zumindest an die von mir oben genannten Punkte zu halten diese vielleicht jedes mal als Mantra aufzusagen, wenn man zur Tür hinaus geht.

Unser Konsumverhalten

Auch unser Konsumverhalten hat Auswirkungen auf die Umwelt. Als Ausrüstungsblogger, der ständig neues Material vorstellen will, bin ich immer wieder in der Zwickmühle zwischen dem Wunsch etwas neues zu zeigen und der Tatsache, dass das alte ja auch noch funktioniert. Hier sind trotzdem ein paar Tipps, die jeder von uns beherzigen sollte:

Reparieren statt kaufen

Wie oft ertappen wir uns dabei einen kaputten Gegenstand einfach gegen etwas neues zu ersetzen, obwohl der dieser noch reparabel wäre. Ein beliebtes Beispiel dafür ist die Kleidung. Ein mal an einem rostigen Nagel hängen geblieben und schon löst sich die Daunenjacke in einer weißen Wolke auf. Mit ein wenig Daune, einer Nadel und einem Faden lässt sich dieses Problem in der Regel ganz schnell beheben. Oft hält uns nur der Stolz davon ab, mit einer geflickten Jacke durch die Stadt zu laufen.

Aufgerissen und Daune quillt hervor

Die Jacke ist am Rücken aufgerissen und Daune quillt hervor.

Aber mal ganz ehrlich: Gerade für den gestandenen Outdoorer macht eine Jacke mit Geschichte doch viel mehr her, als ein nagelneues, glänzendes Stück aus dem Regal des nächsten Ausrüsters.

Sharing: Ausrüstung teilen

Viele unserer Ausrüstungsstücke benutzen wir nur wenige Tage im Jahr. Gerade bei Dingen die eigentlich recht robust sind oder kaum verschlissen werden, bietet es sich an diese mit anderen zu teilen. Dies kann entweder kostenlos geschehen (Beispielsweise an gute Freunde) oder über diverse Plattformen organisiert werden, wo man sich Sachen gegen eine Leihgebühr ausleihen kann. Auch diverse Vereine, wie der DAV, bieten oft Leihmöglichkeiten an. Dies lohnt sich vor allem bei teuren Dingen, wie einem LVS, das man evtl. nur ein mal in ein paar Jahren verwendet.

Leihausrüstung sollte man vorher gut kontrollieren! besonders dann, wenn das Leben davon abhängt. Hier ein Leihstück vom DAV!

Naturprodukte kaufen

Gerade in der Outdoor-Industrie wird sehr gerne Kunststoff verwendet. Manchmal macht es einfach Sinn und es gibt wenig alternativen. Aber oft lohnt sich ein Blick über den Tellerrand und man erkennt sehr schnell, dass es auch Alternativen gibt. Ein gutes Beispiel ist die Regenjacke. Gore-Tex dominiert hier mit seinen Plastikbombern den Markt. Ich habe leider selbst noch ein bis zwei solcher Jacken im Schrank. Aber diese Jacken werden weder aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt, noch sind sie Biologisch abbaubar und nur schwer zu recyclen. Einen krassen Kontrast bilden da schon wieder Jacken aus Baumwolle oder anderen Naturfasern. Ich selbst habe mit der Nordwärts Lenne mal eine solche getestet und verwende diese auch viel in meinem Alltag.

Nordwärts Lenne Regenjacke

Eine Regenjacke aus Baumwolle – Die Nordwärts Lenne.

Recyclebare Sachen kaufen

Nicht immer kann man auf reine Naturprodukte zurückgreifen. In diesem Fall sollte man zumindest darauf achten, dass sich die Produkte recyclen lassen. Mittlerweile gibt es viele gute Ansätze von Sympatex, Vaude und anderen deutschen, sowie internationalen Marken den Fokus auf solche Produkte zu legen.

Upcycling

Ein weiterer Punkt ist das Upcycling. Hierbei macht man aus alten Gegenständen etwas völlig Neues und verleiht diesen damit ein neues, bedeutsames Leben. Das beste Beispiel ist der klassische Dosenkocher, der schon seit unzähligen Jahren in der Ultraleicht Szene zur Grundausstattung gehört, da er nicht nur sehr leicht, sondern auch günstig ist und Spaß in der Herstellung bedeutet.

Aus einer alten Pepsi-Dose wird ein leichter Outdoor-Kocher.

Ultraleichte Ausrüstung

Leichte Ausrüstung ist nicht nur angenehmer zu tragen, sondern leistet oft noch einen Beitrag dafür den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Zum einen bedeutet weniger Gewicht oft auch weniger Material und damit eine geringere Ressourcenverschwendung. Zum anderen heißt Ultraleicht Trekking aber auch das konsequente Weglassen von unnötiger Ausrüstung und damit eine 100%ige Ressourceneinsparung. Wer mehr über dieses Thema lernen will, dem empfehle ich das Ultraleicht Trekking Forum.

Gebraucht kaufen und verkaufen

Der Second-Hand Markt für gebrauchte Ausrüstung und Kleidung ist ein wichtiger Punkt. Viele von uns probieren hier und da mal etwas neues aus, was dann doch nicht den gewünschten Effekt erzielt oder so gut funktioniert, dass ein altgedientes Stück für immer aus der Packliste fliegt. In diesem Fall sollt man nicht den Mülleimer, sondern den Gebrauchtmarkt anvisieren. Laut meiner Erfahrung findet sich fast immer ein dankbarer Abnehmer für gebrauchte oder sogar defekte Ausrüstungsstücke und Outdoor-Bekleidung.

Die Anreise

Ein großer Teil unseres Fußabdrucks wird auch darüber bestimmt, wie wir zu unserem Abenteuer anreisen. Es macht einen großen Unterschied, ob wir mit dem Flugzeug, dem Auto, der Bahn oder gar mit dem Rad anreisen. Je nach Destination ergibt es einen Unterschied, welches Mittel man wählt, aber man sollte dies mit bedacht tun. Hier entsteht oft ein großer Einschnitt in den Komfort und mir fällt es selbst schwer eine mehrstündige Flugreise durch eine mehrtägige Bahnreise zu ersetzen. Hier muss man einfach die Reise als Teil des Abenteuers sehen und nicht als lästigen Transfer. Für mich einer der schwierigsten Punkte auf der Liste. Mich würde in den Kommentaren mal interessieren, wie Du dazu stehst.

Weitere Blogartikel

Den Anstoß zu diesem Artikel gab mir Jörn von Bergfreunde.de, die mit ihrem Artikel über eine gute Ökobilanz beim Skifahren vorgelegt haben. Weiter Blogartikel aus der Reihe findet ihr hier: