Eine Softshelljacke oder auch kurz Softshell genannt, ist eine sehr vielseitige Jacke für alle Outdoorer. In erster Linie dient eine Sofshelljacke dem Schutz vor Wind und leichtem Regen. Softshelljacken sind von Natur aus atmungsaktiver als Hardshelljacken und können auch mal eine komplette Tour getragen werden, obwohl sich die Wetterbedingungen ständig ändern.
Softshelljacken gibt es mittlerweile allen erdenklichen Farben und Formen, wobei nicht alle immer Sinnvoll sind. Persönlich nutze ich die gängigen Softshells nur im Alltag oder bei felsiger Kletterei. Unterwegs benutze ich nur eine leichte, wasserabweisende Windjacke, doch dazu später mehr. Da die „normalen“ Softshells jedoch durchaus ihre Daseinsberechtigung haben, stelle ich hier kurz die wichtigsten Materialien vor.
GORE-TEX Soft Shell
Früher gab es bei GORE-TEX noch das Windstopper Material. Dieses wurde nun von der Soft Shell Membran abgelöst, macht aber im Prinzip das gleiche. Dieses Membran gilt als dauerhaft wasserdicht. Es ist weich und ermöglicht damit eine höhere Bewegungsfreiheit im Gegensatz zu den Hardshell-Memranen. Außerdem besitzt es auf der Innenseite der Jacke ein Futter, was sich angenehm auf der Haut macht und außerdem warm hält. Eine Atmungsaktivität ist ebenfalls gegeben, wenn auch wie bei allen Membran-Jacken mit Einschränkungen. Genauere Infos gibt es auf der GORE-TEX Webseite.
Polartec NeoShell
Die NeoShell Membran von Polartec kämpft in der gleichen Liga wie GORE-TEX Soft Shell. Es ist wasserdicht und atmungsaktiv. Außerdem besitzen Jacken mit NeoShell Membran ebenfalls ein Futter auf der Innenseite. Für welche Membran man sich im Endeffekt entscheidet ist Geschmacksache oder Marketing ;-)
Außerdem gibt es noch eine Reihe anderer Materialien. Einige davon sind wasserdicht, ander lediglich bedingt wasserdicht oder wasserabweisend. Grundsätzlich macht man nichts Falsch beim Kauf einer Softshell von der Marke seines Vertrauens. Was diese Softshells jedoch alle gemeinsam haben: Sie sind mir zu schwer!
Wenn ich in der Natur unterwegs bin, verbringt die Jacke bei schönem Wetter die meiste Zeit im Rucksack. Ich brauche sie nur bei leichtem Regen oder Wind. Und genau für diesen Zweck brauche ich keine Super-Duper-Mega-Membran. Das bekommt man auch viel leichter und günstiger hin.
Ultralight Softshells
Ulraleichte Softshelljacken wie meine Montane Featherlite Smock sind in den meisten Fällen aus einem sehr dünnen aber winddichten Material hergestellt. Montane verwendet hier zum Beispiel Pertex Mircrolight. Dieses fühlt sich auf der nackten Haut nicht sehr angenehm an und Isoliert so gut wie gar nicht. Deshalb sollte man unter ultraleichten Softshells am besten ein Longsleeve tragen. Ich bevorzuge hier Merinowolle, da diese Warm hält, angenehm auf der Haut liegt und auch bei Nässe noch wärmt. Im Winter kommt dann ein Fleece in passender stärke dazu.
So kann die eigentliche leichte Softshelljacke ihre Hauptaufgaben tadellos erfüllen. Sie hält Wind und leichten Regen draußen, sodass die Schichten darunter ihre optimale Isolationswirkung erzielen können. Das Gewicht eine solche Jacke liegt mittlerweile bei unter 100g, was im Gegensatz zu einer normalen Softshell fast ein halbes Kilo Gewichtsersparnis bedeutet.
Die Sinnfrage
Dies bringt mich gleich zum nächsten Schritt. Brauche ich überhaupt eine Softshelljacke, wenn ich bereits eine Hardshell gegen starken Regen dabei habe? Diese Frage muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Ich nehme gerne eine ultraleichte Jacken gegen den Wind mit, da diese angenehmer zu tragen und viel atmungsaktiver als jede Hardshell oder Softshell mit Membran ist. Bei Touren die absehbar Sonnig sind, bleibt eher mal eine Hardshell Zuhause. Nur wenn es auf jedes Gramm ankommt, verzichte ich auch auf die 100g Komfort meiner Featherlite Smock.
Habe da auch schon oft drüber nachgedacht. Die letzte Frage ist doch eigentlich objektiv eindeutig zu beantworten: Jede Hardshell kann vom Material her das, was eine Softshell kann, und ggf. noch mehr. Wer also eine Hardshell dabei hat kann die genauso einsetzen wie einen Softshell-Windstopper. Ich find die Dinger sind vor allem eine urbane Modeerscheinung – oder eben was für’s Radeln. Aber zum Trekken finde ich sie nutzlos und vom Verhältnis Gewicht-Funktion her in der Regel schlechter als Hardshells.
Allerdings sind die meisten Hardshells kaum atmungsaktiv. Auch wenn die Hersteller und deren Werbemaßnahmen mir etwas anderes suggerieren wollen. Im Labor mag das ja stimmen. Auf Tour merke ich davon allerdings nichts. Wenn ich meine Featherlite Smock trage ist diese gefühlt Atmungsaktiver und wird dann auch auf Tour getragen, solange es nicht zu stark regnet.
Die Kombination Featherlite Smock + Schirm ist allerdings auch sehr angenehm. Dann bleibt die Hardshell halt Zuhause. Das geht allerdings nur gemäßigten Verhältnissen.