Als ich diesen Blog vor fast 10 Jahren begonnen hatte, da waren gute Daunenschlafsäcke für mich das Nonplusultra. Später schwappte dann immer mehr der klassische Daunenquilt aus der US-Szene zu uns herüber und auch ich bin langsam auf den Quilt umgestiegen. Aber spätestens, wenn man in der Hängematte schläft, macht für mich ein normaler Schlafsack keinen Sinn mehr.
Was ist überhaupt ein Quilt?
Unter einem Quilt versteht man im Outdoor-Bereich eine Daunen- oder Kunstfaserdecke, die meist im Fußbereich wie ein Schlafsack zusammengenäht ist oder sich zumindest durch einen Reißverschluss oder Knöpfe zu einer sogenannten Footbox zusammenschließen lässt. Einen Vertreter dieser Gattung habe ich mit dem Enlightened Equipment Revelation Quilt bereits vorgestellt.
Vorteile durch Gewichtsersparnis
Der größte Vorteil der Quilts liegt bei dem Gewischt, dass man sparen kann. Die meisten Quilts besitzen weder eine Kapuze, noch haben sie am Rücken Isolierung. Man liegt also direkt auf der Isomatte oder eben in der Hängematte. Es gibt also auch keine unnütze Isolierung, die man mit seinem Körpergewicht platt drückt.
Nachteile eines Schlafsacks
Jetzt könnte man aber sagen, dass ein vollständig aufzipbarer Schlafsack den gleichen Zweck erfüllt. Allerdings hat dieser ein paar entscheidende Nachteile:
- Ein aufgefalteter Schlafsack hat viel mehr Material, da er dazu designet wurde auch den Rücken zu schützen.
- Er besitzt eine Kapuze, die man meist nicht braucht oder deren Zweck bereits durch eine Mütze oder Kapuze der Jacke erfüllt wird.
- Der lange Reißverschluss bedeutet unnötiges Gewicht und sorgt gerade in einer Hängematte dafür, dass das Material beschädigt werden kann.
- Die meisten Schlafsäcke lassen sich nicht so gut um den Nacken schließen, wenn der Reißverschluss nicht komplett geschlossen ist.
Nachteile eines Quilts
Aber auch der Quilt hat für mich ein paar Nachteile:
- Wenn man auf dem Boden schläft und sich bewegt, dann kann seitlich schon mal kalte Luft unter den Quilt gelangen.
- Bei sehr kalten Temperaturen kann die Kombination aus Quilt und Kapuze schon mal etwas fiddelig werden.
Quilts in der Hängematte
Beim Hammock-Camping relativieren sich diese Nachteile jedoch ganz schnell wieder. Der Grund dafür ist der Underquilt, den man in der Hängematte für die Isolation von unten nimmt. Dieser umschließt die Schultern und hält auch den Nacken warmen. Dadurch, dass er auch seitlich für Isolation sorgt, ist ein versehentliches Eindringen von kalter Luft fast unmöglich. Der Underquilt sorgt auch dafür, dass man beim Top-Quilt (so nennt man den obere Quilt) weniger Material benötigt, da die Fläche, welche abgedeckt und isoliert werden muss, noch geringer ist.
So kann ich mit meinem 3-Jahreszeiten Quilt, der bis ca.0°C ausgelegt ist auch noch bei -10°C komfortabel schlafen. Dies gelingt mir, indem ich den Quilt einfach doppelt nehme und so immer noch genügend Quilt übrig habe. Somit kann ich einiges an Gewicht und auch Geld einsparen.
In meinen Augen macht die Kombination von Hängematte und Quilt so viel Sinn, dass ich niemandem dazu raten würde einen Schlafsack anzuschaffen, wenn man hauptsächlich in der Hängematte übernachten will.
Welchen Quilt kannst denn empfehlen? Ich möchte ihn sowohl in der Hängematte, als auch auf einer Isomatte benutzen.
Ich verwende aktuell den Enlightened Equipment Revelation Quilt. In meinen Augen einer der vielseitigsten Quilts auf dem Markt. Bin damit sehr zufrieden und empfehle ihn gerne weiter. Den Link dazu habe ich oben ja bereits gepostet, aber hier noch mal der Link direkt zu meinem Artikel: https://www.outdoor-blog.com/enlightened-equipment-revelation-850dt/
Aktuell habe ich eine etwas schmalere und damit auch leichtere Version des Quilts. Du hast bei diesem Hersteller in der Regel eine große Auswahl an Konfigurationen.
Auf meiner Radtour sind wir in einer Nacht in der Hängematte sehr kalt geworden. Nur im. Schlafsack, bei leichtem Wind war es schon recht kühl. Ich werde die Idee mit dem Quilt ausprobieren. Vielen Dank für den Tipp.
Ich verstehe das nicht so ganz, nimmst du jetzt nur einer under- oder auch zusätzlich noch einen top quilt? Ich suche etwas für Minusgrade in der Hängematte ohne 2 Sachen beim Wandern tragen zu müssen…
Ich nutze in meiner Hängematte eine Isomatte, kann ich dann trotzdem noch von einem Quilt profitieren? Ich nehme die Isomatte immer mit in den Schlafsack
[…] Dennis vom Outdoor-Blog beschreibt auf seiner Seite aus eigener Erfahrung über Quilts. […]
@outdoor Tom: der Praktikabilität wegen würde ich die Isomatte immer zuerst in den Hammock legen, dann den Quilt seitlich daneben, dann auf klassische Art einsteigen, mich auf die Isomatte legen und den Quilt um mich herum organisieren. :o)
…. also so ganz kann ich nicht nachvollziehen, wo die Vorteile liegen sollen. Im Mumienschlafsack fühle ich mich wie in einem Kokon rundum geschlossen – einschließlich Kopf. Natürlich ist am Boden eine Iso-Matte erforderlich und der Schlafsack wird zusammengedrückt. Aber wenn ich mich drehe, kommt der Schlafsack mit und damit die Iso-Schichten. Klar, in der Hängematte ist das problematischer, aber da würde ich in kühlen Nächten immer die Iso-Matte einlegen. Ich habe aber auch schon bei Schlafsäcken mit RV bis zum Fuß die Hängematte durchgezogen, so daß ein Teil unter der hammock hing und nicht gepreßt wurde. (Dann eher verdreht, damit die Kapuze noch oben blieb.) Nicht optimal, aber machbar. Mir ist gerade für outdoor-Nächte dieser „Rundum-Schutz“ ganz lieb.
Aber trotzdem, danke – es ist immer gut, mal zu sehen und zu hören, was sonst noch so „auf dem Markt“ ist…
Grüße! Bernd
Wenn ich in der Hängematte penne, nutze ich einen leichten Underquilt von Liteway mit Apex 133 Füllung. Oben herum muss ich mich aber auch zudecken und nutze dafür eine dünnen Sommer-Daunenquilt aus China. Ich bin sehr verfroren, aber diese Kombi ist so warm, dass ich mir zum Schlafen nix anziehen muss. Die kälteste Nacht bis jetzt damit waren 4 Grad.
Grüße, Barbara
Der Schlafsack hat keine großen Nachteile aber er ist vielseitiger nutzbar. So kann man einen Schlafsack fürs Hammock und Zelt campen nutzen. Und hat man mal Pech und findet keine guten Ankerpunkte für die Hängematte kann man immer noch am Boden schlafen und hier ist der Schlafsack auch weit besser.
Ich sehe nicht, wo ein Schlafsack vielseitiger sein soll. Auf dem Boden liegt man nur die unnütze Unterseite platt, wodurch diese ihre Isolation einbüßt. Man schleppt also nur unnützes Gewicht herum.
Hi Dennis,
die Kombination mit den Quilts zum Campen in der Hängematte ist echt eine prima Lösung, denn besonders mir wird als Frostbeule immer schnell kalt. So ist man auch in den kältesten Regionen super geschützt!
Danke für den hilfreichen Beitrag!
Grüße, Taya