Immer wieder fällt bei dem Wort Hammock auch das Wort Underquilt. Ein Underquilt ist in der Regel eine Isolation von unten, die bei einer Hängematte unerlässlich wird, sobald es draußen etwas kühler ist. Ähnlich wie bei einem (Top-)Quilt oder einem Schlafsack sorgt hier eine schicht von Isolationsmaterial dafür, dass der Körper nicht auskühlt, indem er zu viel Wärme in die Luft abgibt.
Das Prinzip Under-Quilt
Wenn man während einer kühlen Briese in einer Hängematte liegt, merkt man recht schnell, dass man einen kalten Hintern bekommt. Selbst, wenn man in einem Schlafsack liegt, schleicht sich die Kälte langsam in den Rücken und das Hinterteil. Das liegt daran, dass die Isolationsschicht vom Körpergewicht zusammengedrückt wird und somit nahezu nutzlos ist.
Hier kommt der Underquilt ins Spiel dieser liegt nämlich wie eine Daunendecke (Kunstfaser geht auch) außen an der Hängematte an. Dadurch kann die Isolation nicht platt gelegen werden und der Körper ist zuverlässig gegen die Kälte von unten geschützt. Im Gegensatz zu einer Isomatte, die mit in seine Hängematte nimmt, ist der Underquilt um einiges bequemer und bietet auch an den Schultern noch ausreichenden Schutz, da er sich seitlich an den Körper anschmiegt.
Kombination von Under- und Top-Quilt
Aus diesem Grund macht es auch weniger Sinn in der Hängematte einen Schlafsack zu nutzen. Die Isolation von unten wird nicht gebraucht und selbst seitlich ist man noch durch den Underquilt geschützt. Das überflüssige Gericht eines Schlafsacks sollte man sich also sparen und gleich in einen Quilt investieren. Dieser Quilt kann auch gerne schmaler geschnitten sein, die Seiten bereits vom Underquilt geschützt werden.
Die Länge des Underquilts
Underquilts kann man in verschiedenen Längen kaufen. Einige Modelle schützen die komplette Länge der Hängematte bzw. die komplette Liegefläche. Andere Underquilts schützen nur den Torso. Dann gibt es noch welche, die die Füße oder Unterschenkel ungeschützt lassen. Hier findet man in der Regel etwas für alle Vorlieben!
Full Length Underquilts
Die sogenannten Full Length Underquilts gehen, wie der englische Name schon sagt über die volle Körperlänge. Dadurch bieten diese Underquilts einen hervorragenden Schutz und sind einfach in der Handhabe. Der einzige Nachteil besteht natürlich in dem höheren Gewicht. Aber gerade im tiefen Winter kann das Plus an Isolation den Gewichtsnachteil aufwiegen!
Torso Length Underquilts
Die kürzeren Torso Length Underquilts schützen nur den wichtigen Torso vor der Kälte von unten. Im Sommer ist dies auch absolut ausreichend. Eine Isolation für die Beine ist dann in vielen Fällen nicht notwendig. Wenn es aber doch mal kälter wird, dann kann man die Beine immer noch mit einem stück Isomatte, dem Rucksack oder Kleidung schützen. So ist auch im Winter möglich mit einem Torso Length Underquilt draußen zu übernachten.
Es gibt natürlich auch noch Zwischengrößen mit all ihren Vor- und Nachteilen. Für mich reicht aber ein leichter Torso Length Underquilt für 3 Jahreszeiten und ein Full Length Underquilt, wenn es richtig kalt wird.
Fazit
Underquilts sind für mich die ideale Lösung eine Hängematten von unten zu Isolieren. Der einzige Nachteil von Underquilts ist, dass man diese nicht wie eine Schaumstoffmatte als Backup nutzen kann, wenn man mal auf dem Boden schlafen muss. Es sollte also immer ein Platz zum Abhängen in der Nähe sein.
Sehr gute Zusammenstellung der unterschiedlichen Under Quilts! Meine eigenen Erfahrungen in dem Bereich halten sich noch in Grenzen, daher ist es gut das hier mal zu lesen.
Ich werde mir demnächst aber auch meinen ersten Quilt zulegen und einen Erfahrungsbericht verfassen :)
Es freut mich, wenn meine Aufstellung der verschiedenen Underquilts dir gefällt. Ich werde demnächst auch mal einen Bericht zum Revolt Underquilt verfassen.
Vielen Dank für die äußerst hilfreiche Einführung in Quilts und speziell Underquilts für Hängematten. Dein Plädoyer für einen Torso Length Underquilt finde ich sehr überzeugend. Gerade wenn man nicht unbedingt im Winter in der Hängematte übernachten will, scheint die etwas sparsamere Variante ja völlig ausreichend zu sein. Gut zu wissen.
Ich habe die Variante jetzt auch schon zwei Winter lang getestet und komme damit zumindest im Mitteleuropäischen Winter bis minus 10°C sehr gut klar.
HI,
super Beitrag! Würdest du empfehlen sowas in Eigenregie mit einer Hängematte zu bauen oder würdest du davon eher abraten?
Danke und LG
Das kommt ganz klar auf deine Ansprüche und dein näherisches Geschick an. Wenn man Spaß daran hat, auf jeden Fall! Ansonsten rechnet sich die Zeit, die man da rein steckt wohl kaum.
Hallo Dennis,
vielen Dank für deinen Beitrag.
Meine Problematik ist das eigentliche Finden eines Underquilts für verschiedene Jahreszeiten bzw. speziell Winter.
Man stolpert ständig über die Modelle von Amazonas und Carinthia (welchen ich ja von der Qualität her grds. vertrauen würde), aber ich habe oft gehört, dass die bei 5 – 0 Grad nichts mehr taugen. Kannst du auch konkrete Modelle für verschiedene Situationen empfehlen? Werde da online einfach nicht schlau draus.
Ich selbst habe mich damals an den verschiedenen amerikanischen Modellen orientiert, die in dem Bereich deutlich breiter aufgestellt sind. Mein erster UQ war von Jacks’R’Better und hier hat die Temp-Angabe super hingehauen. Aber auch mein Enlightened Equipment Revolt schafft das super und sogar noch mehr. Ich bin aber auch nicht kälteempfindlich in der Nacht.
Mein Enlightened Equipment Revolt ist bis -6°C angegeben und hält diese auch. Es gibt ihn auch für niedrigere Temperaturen und in verschiedenen Längen. Vielleicht schreibe ich mal einen eigenen Artikel dazu.