Das Start-Up hamaka gehört zu den bekanntesten Neugründungen der deutschen Outdoor Branche in den letzten Jahren. Mit ihrer leichten Hängematte waren die Gründer bereits mehrfach im TV vertreten. Unter anderem waren sie bei der VOX-Sendung Die Höhle der Löwen und dem Pro7-Programm Galileo zu sehen. Für mich als Hängemattenverfechter also höchste Zeit selbst einen Blick auf die hamaka Hyperlight zu werfen.
hamaka Hyperlight
Eine Hängematte zu bauen ist keine Rocket Science, viel mehr kommt es auf die Details und die Verarbeitung an. Bei der Hyperlight von hamaka handelt es sich um eine sogenannte Gathered End Hammock. Also eine Hängematte, bei der die beiden Enden zusammen laufen. Hierbei wurde sich gegen das Whipping (Enden werden mit einer Kordel umwickelt) entschieden und an beiden Enden der Hängematte ein Kanal genäht, durch den eine Schnur läuft. Diese Methode hat wie alles im Leben Vor- und Nachteile. Für den Liegekomfort bevorzuge ich in der Regel ein Whipping, da man hier die Liegeposition ein wenig beeinflussen kann. Der Verzicht auf das Whipping macht die Hängematte jedoch universeller einsetzbar. Etwa als Tarp oder Bodenplane.
Die Verarbeitung und das Material sind tadellos, was man bei dem Preis aber einfach erwarten muss. Besonders gut gefällt mir die Farbauswahl, die neben den gedeckteren Farben „coal“ und „urban“ auch das knalligere „coral“ umfasst, für das ich mich entschieden habe (damals noch „sunset“). Wer etwas weniger auffallen will greift sicherlich eher zu der Coal-Variante.
Angenähter Packsack
Der Packsack für die hamaka Hyperlight ist angenäht. Dies hat den Vorteil, dass man ihn nicht verlieren kann. Außerdem bietet der angenähte Sack eine schöne Tasche für Kleinteile oder sogar eine Trinkflasche, die man so immer griffbereit hat. Ich finde darin aber auch ein paar Nachteile:
- Beim Packen habe ich immer die Befürchtung den Sack durch das Stopfen abzureißen und damit die Hängematte zu beschädigen.
- Will ich Snakeskins oder einen Bishopbag nutzen, muss ich den Sack entweder abschneiden oder trotzdem mitschleppen. Er ist dann nur eine angenähte Tasche.
- Gleiches gilt, wenn ich gar keinen oder einen größeren Packsack nutzen will. Beispielsweise weil ich meinen Underquilt oder anderes Zubehör mit darin verpacken möchte.
Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass ich diese Probleme mit der Lupe bzw. Feinwaage suchen musste, da der Packsack ausgesprochen leicht und sowohl die Hängematte, als auch das komplette Suspension-System darin Platz findet.
Black Mamba Suspension
Das Black Mamba Suspension System, dass hamaka zu seinen Hängematten beilegt, entspricht so ziemlich dem, was man State of the Art im Bereich Hängematten-Aufhängung nennen kann. Das System besteht aus einem paar Treestraps, zwei Woopie Slings und den beiden Shackles, die wie Karabiner aus Dyneema-Kordel funktionieren. Das ist so ziemlich das gleiche System, wie ich es auch an meiner selbstgebauten Hängematte verwende und wie man es bei günstigeren Hängematten in der Regel nicht findet.
Out of the Box
Die Handhabung der Hängematte ist für jemanden, der diese System kennt super einfach und man hat eigentlich alles, das man braucht um die Hängmatte in wenigen Minuten zwischen zwei Bäume zu hängen. Für diejenigen, die vielleicht noch nie eine Hängematte aufgehängt haben, liegt eine Beschreibung bei. Ein kleines Kartenset hilft einem dabei. Auf jeder dieser Karten in Visitenkarten-Format finden sich wichtige Infos. So kann man sich die Karte mitnehmen, in der vielleicht ein bestimmter Teil des Aufbaus erklärt wird und kann den Rest Zuhause lassen. Im Packsack ist auch noch ein kleiner Zettel mit den wichtigsten Infos eingenäht.
Von allen gekauften Hängematten hat mir die erste Impression und der erste Aufbau mit am meisten Spaß gemacht (Vielleicht abgesehen von meiner allerersten Matte). Ein wichtiger Punkt sind dabei auch die Sinneswahrnehmungen:
Das Material
Was mir gleich aufgefallen ist, nachdem ich den Karton geöffnet habe: Das Material riecht nicht! hamaka gibt hierbei nicht genau an, um welchen Stoff es sich handelt. Was jedoch verraten wird ist, dass es sich um eine Fallschirmseide aus 100% Polyamid handelt. Das Material nimmt dadurch kaum Wasser auf und trocknet daher super schnell. In der Vergangenheit habe ich öfter mal mit ähnlichen Materialen zu tun gehabt, die Anfänglich alle einen eigenen Geruch verströmt haben. Das ist hier nicht der Fall. Entweder dem Material wird die Zeit gegeben vorher auszudünsten oder es wird anders produziert/gelagert. Mir gefällt das jedenfalls.
Ansonsten lässt sich nicht viel sagen. Der Stoff macht einen super stabilen Eindruck. Man muss lediglich darauf achten ihn nicht mit spitzen oder scharfen Gegenständen zu beschädigen. Die Materialen der Suspension sind über jeden Zweifel erhaben und werden wohl ihren Zweck mehr als ausreichend erfüllen.
Details
- Maße der Hängematte (Rechteck): 285cm x 150cm
- Gewicht Hängematte (nachgewogen): 228g
- Gewicht Suspension (nachgewogen): 86g
- Geamtgewicht (nachgewogen): 314g
- Packmaß (Höhe x Durchmesser): 18cm x 10cm
Fazit
Ich kann die hamaka Hammock für Einsteiger und Routinehänger uneingeschränkt empfehlen. Der Preis mag auf den ersten Blick hoch erscheinen. Wenn man sich jedoch die Qualität der Verarbeitung und die verwendeten Materialien ansieht, dann finde ich diesen Preis jedoch wieder gerechtfertigt. Ein gut abgestimmtes System mit Woopie Slings und hochwertiges Material kommen selbst im Eigenbau nicht viel günstiger. Besonders dann, wenn man seine Arbeitszeit einrechnet.
Ich werde die Hyperlight diesen Winter noch das eine oder andere Mal mitnehmen und gucken, wie sie sich bei Minustemperaturen macht. Darauf freue ich mich besonders und genau daran lässt sich doch die beste Ausrüstung festmachen: Sie motiviert einen raus zu gehen!
Zu kaufen gibt es die hamaka Hyperlight direkt im hamaka Shop.
Ich habe dieses Produkt kostenlos von hamaka für einen Test erhalten. Diese Tatsache wirkt sich jedoch nicht auf den Test aus. Alle Tests und Produktvorstellungen auf diesem Outdoor Blog werden nach besten Wissen und Gewissen geschrieben. Ich erhalte keine Provision oder ähnliches, wenn ihr euch dort eine Hängematte kauft und wurde auch nicht für diesen Test bezahlt.
Wofür sind denn die vielen eingenähten Schlaufen, die man auf dem letzten Bild sieht?
Danke für deinen ausführlichen Testbericht!
Einerseits sind diese Vielseitig im „Tarpmodus“ nutzbar, lassen sich aber auch für andere Spielereien verwenden. Lass deiner Fantasie einfach freien Lauf! Ich selbst habe zum Beispiel mal den Underquilt daran arretiert, als ich eine andere Liegeposition ausprobieren wollt und dieser immer verrutscht ist.
Wow! Vielen Dank für den coolen Testbericht. Ich werde die Hängematte im nächsten Sommer selbst mal testen und dir dann berichten.
Beste Grüße
Leo
Wenn du willst, dann hinterlasse doch gerne wieder einen Kommentar hier, wenn du die Hängematte getestet hast.
Hey! Das sieht richtig gut aus – durchdacht und solide. Wie ist das mit dem Tarp-Modus gemeint? Klingt zwar gut, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß die Hängematte wasserdicht ist – dann eher als Sonnensegel? Jedenfalls kein schlechter Gedanke, einerseits eine Hängematte beizuhaben und andererseits eine verschieden verwendbare glatte Stoffbahn.
Liebe Grüße! Bernd
So beim Angeln dazuliegen wär sicher auch nicht schlecht.