Das Cottage Tarptent ist eines der ältesten und bekanntesten Ultralight-Cottages die ich kenne. Das Unternehmen wurde 1999 von Henry Shires ins leben gerufen und genießt bis heute ein hohes Ansehen bei vielen Ultraleicht-Trekkern und Thru-Hikern. Im Februar 2007 habe ich mir auf einem USA-Trip ebenfalls eines seiner Shelters zugelegt. Bei mir wurde es das Tarptent Contrail, welches damals das leichteste mir bekannte Shelter war, das man komplett schließen konnte. Gerade für Lappland oder ähnliche mückenverseuchte Gebiete ein absolutes Muss für mich.
Warum ein Tarptent?
Ich habe damals in erster Linie auf das Gewicht geachtet. Meine Anforderungen waren simpel. Schutz vor Regen und Mücken, sowie genug Platz um die Ausrüstung mit ins Zelt nehmen zu können. Ein doppelwandiges Zelt kam für mich auf Grund des Gewichts nicht in Frage und ein Tarp bot nicht genügen Schutz vor Mücken. Ich wollte auch nicht die ganze Zeit mit einem Moskitonetz vor dem Gesicht herumlaufen. So stellte das Tarptent damals die beste Lösung für mich dar. Es ist im Prinzip ein Tarp mit Wänden aus Moskitonetz und einem eingenähten Boden.
Sehr schneller Aufbau
Ich kenne kaum ein Shelter oder Zelt, dass sich schneller aufbauen lässt. Einfach vier Heringe an den Ecken in den Boden Stecken, mit dem Trekkingstock aufrichten und nachspannen. Schon steht das Tarptent Contrail wie im Katalog. Gerade bei Regen ist dieser Umstand einfach grandios. Schneller kommt man nicht ins trockene. Der Abbau passiert genau so schnell.
Platz im Tarptent Contrail
In der Front besitzt das Contrail eine kleine Apsis, durch die man das Zelt betritt. In ihr kann man seine Wanderschuhe und den Rucksack parken. Dahinter befindet sich die Tür aus Moskitonetz-Gewebe, welche sich relativ geschmeidig öffnen lässt. Im vorderen Bereich des Contrail kann man noch problemlos sitzen. Der hintere Bereich ist nur noch dazu gedacht die Beine auszustrecken. Von der Liegelänge her dürfte das Contrail auf für längere Personen geeignet sein.
Lediglich die Höhe im hinteren Bereich macht Probleme bei loftigen Schlafsäcken oder ähnlichem, da man bei einem leichten anheben der Beine den Zelthimmel berühren könnte. In der Regel sollte aber auch das passen.
Gegen die Naturgewalten
Das Tarptent Contrail darf man nicht mit einem Geodät vergleichen. Dennoch steht es relativ stabil und hält mehr aus, als man ihm zumutet. Ich habe es bereits bei einem Schnee- und Hagelsturm genutzt und nur darauf gewartet, dass das Zelt über mir zerfetzt wird. Es ging aber alles Gut und auch am nächsten Morgen hatten weder das Zelt, noch ich einen Kratzer abbekommen.
Anders sieht es wiederum mit großen Schneemassen aus. Erwartet man viel Neuschnee, sollte man sich lieber nach einer Alternative umsehen. In einer Nacht mit ca. 30cm Neuschnee wurde das Contrail bei mir so zusammengedrückt, dass auch der Loft meines Schlafsacks zusammengequetscht wurde. Das Ergebnis waren kalte Beine und eine unruhige Nacht, in der ich mehrmals Schnee vom Zeltdach fegen musste.
Kaum Kondensation
Der größte Vorteil an offenen Zelten ist wohl die Tatsache, dass Kondensation so gut wie gar nicht vorhanden ist. Diese Tatsache ist mir erst nach dem Kauf bewusst geworden und wird oft unter den Teppich gekehrt. Gegen das Tarptent Contrail sind vergleichbare doppelwandige Zelte wahre Tropfsteinhöhlen.
Details
- Gewicht: 720g incl. Heringe (nachgewogen)
- Schneller Aufbau
- Großes Platzangebot
- Gute Belüftung
- Ungeeignet für Schnee
- Geringes Packmaß
- Apsis für Schuhe & Rucksack
- Benötigt nur 4 Heringe
- Insektendicht
- kaum Kondens
Hallo
Ich habe ein Tarptend solid gekauft und das ist dchon ein luxusversion, jetzt suche ich en 2 personen zelt und habe das
Tarpent-Saddle-2 gesehen was meinst du dazu?
Danke für deine einschätzung
Grusd michu
Das Saddle 2 sieht schon luxuriös aus. Natürlich gibt es leichtere Varianten, aber das ist schwer einzuschätzen, ob sich das höhere Gewicht des Saddle lohnt. Ich konnte es leider noch nicht in Natura sehen, weshalb ich dir auch keine klare Empfehlung geben kann. Verlass dich einfach mal auf dein Gefühl. Schau dir aber ebenso mal ein paar Mids an.