Der erste Schritt zu einem leichteren Rucksack ist das Wissen um sein wahres Gewicht. Nur wenn du weißt, was deine einzelnen Ausrüstungsgegenstände wiegen, kannst du diese besser vergleichen und erkennen, wo du noch etwas Gewicht sparen kannst.

Vertraue keinen Herstellerangaben

Es gibt sicherlich ein paar Hersteller, denen man bei ihren Herstellerangaben zum Gewicht trauen kann. Oft wird hier jedoch geflunkert was da Zeug hält. Auch bei den Herstellern hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass viele Kunden Wert auf ein möglichst geringes Gewicht legen. Deshalb versucht der eine oder andere dieser Hersteller die Toleranzgrenze bzgl. Gewichtsangaben aufs äußerste auszunutzen. Deshalb solltest du grundsätzlich keinen Gewichtsangaben der Hersteller trauen.

Ausrüstung selbst wiegen!

Ausrüstung selbst wiegen!

Die eigene Waage

Nimm lieber die eigenen Waage zur Hand und wiege jedes einzelne deiner Ausrüstungsstücke nach. Das kostet dich zwar ein paar Minuten Zeit, macht aber später um so mehr Spaß, wenn du mit diesen Gewichtsangaben jonglieren kannst.

Die nun erhaltenen Gewichte trägst du am besten in eine Excel-Tabelle oder eine andere Datenbank ein, damit schnell und sicher mit diesen Daten weiterarbeiten kannst.

Vor dem Kauf

Etwas schwieriger wird das jedoch bei Neuanschaffungen. Hier kannst du natürlich auch nicht immer auf die Gewichtsangabe vom Hersteller oder Verkäufer vertrauen. Es gibt jedoch ein paar Möglichkeiten, wie du das Gewicht auch vor dem Kauf ermitteln kannst.

  • Der einfachste Weg ist es eine Waag mit in den lokalen Outdoorladen zu nehmen und die Ausrüstung dort zu wiegen. Achte darauf, dass schwere Etiketten oder Verpackungsmaterial nicht mitwiegst.
  • Bei einem Onlineversender hast du mindestens ein 14-Tägiges Rückgaberecht. Genug Zeit um die Ware zu wiegen und ggf. zurückzuschicken.
  • Erkundige dich in Foren und auf Blogs, was andere für ein Gewicht ermittelt haben. Gerade in der UL-Szene sind solche Informationen stark verbreitet.

Einige Shops geben übrigens ihr bestes um möglichst realistische Gewichtsangaben zu machen. Zum Teil werden die Waren auch nochmal nachgewogen. Trotzdem solltest du dir immer dein eigenes Bild machen.

Die Daten nutzen

Alle Mühe wäre jedoch vergebens, wenn du die erhoben Daten nicht nutzen würdest. Also überlege dir, welchen Vorteil du davon hast. Hier sind mal ein paar Beispiele, welche Vergleiche du jetzt anstellen kannst:

  • Wie viel Gewicht spare ich, wenn ich statt Regenjacke und Tarp ein Poncho-Tarp benutze?
  • Nehme ich lieber den dicken Winterschlafsack oder eine Daunenhose und Jacke unter dem 3-Seasons Quilt?
  • Wie viel Gewicht spare ich beim Austausch der alten Regenjacke gegen ein neues Modell?
  • Was wiegt meine komplette Packliste und wo kann ich noch etwas Gewicht einsparen?

Man kann auf diese Weise wirklich viel zeit verbringen und seine Packliste hin und her kombinieren um einen optimalen Kompromiss zu finden. Ohne Gewichtsangaben würde das nur noch halb so viel Sinn machen. Erst wenn man das Gewicht weiß, kann man wirklich mit der Optimierung beginnen.