Die bekannteste deutsche Schmiede für Sportschuhe stellt nun seit einiger Zeit auch ein wachsendes Segment an Outdoor-Schuhen zur Verfügung. Grund genug den Adidas Terrex Scope GTX, als einen der neusten Vertreter aus der Adidas-Familie, genauer unter die Lupe zu nehmen. Beim Terrex Scope GTX handelst es sich um einen reinrassigen Approach-Schuh mit Gore-Tex-Membran.
Der erste Eindruck vom Adidas Terrex Scope GTX ist durchweg positiv. Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen und man merkt, dass sich hier wirklich jemand Gedanken gemacht hat. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass ein Team von sechs Leuten über 18 Monate an diesem Schuh gearbeitet hat. Es gibt in meinen Augen absolut keinen Grund diesen Schuh zu belächeln. Gerade die hervorragende Sohle und das durchdachte Design machen ihn in der Tat zu dem besten Approach-Schuh, den ich bis jetzt getragen habe.
Stealth-Rubber-Sohle
Eine der wichtigsten Besonderheiten am Adidas Terrex Scope ist die sogenannte Stealth-Rubber-Laufsohle. Das Material für diese Sohle stammt ursprünglich aus dem Kletterbereich und bietet eine besonders gute Reibung, die man sonst nur von Kletterschuhen kennt. Kein Wunder! Denn die Gummimischung Stealth C4 wurde ursprünglich von der US-Firma Five Ten entwickelt, die selbst einige Kletterschuhe im Sortiment hat. Da Five Ten im Jahr 2011 von Adidas übernommen wurde, ist es nur verständlich, dass man das neue KnowHow auch nutzt.
Soviel zum Marketing, aber was bringt der neue Gummi wirklich? Ich muss sagen, dass ich von dem Ergebnis wirklich überrascht bin. Ich habe noch keinen Approach-Schuh oder Trailrunner getragen, der so gut am Fels klebt wie der Terrex Scope GTX von Adidas. Man hat tatsächlich teilweise das Gefühl mit einem Kletterschuh unterwegs zu sein. Ich bin wirklich gespannt wo die Entwicklung hier noch hingeht. Einen Trailrunner mit dem Material würde ich mir ohne zu zögern zulegen.
Extended Comfort Footwear Membran
Ich bin eigentlich kein großer Fan von Membranen. Im Terrex Scope macht sich die Extended Comfort Footwear Membran von Gore-Tex jedoch bis jetzt ganz nützlich. Gerade in feuchten Umgebungen hält die Membran was sich verspricht. Wer lieber auf die Membran verzichten will, findet mit dem Terrex Solo vielleicht ein passendes Modell. Ansonsten bin ich davon überzeugt, dass die Produktpalette in den nächsten Jahren bestimmt noch ausgeweitet wird.
Die Zunge
Eigentlich schreibe ich in der Regel nicht über die Zunge eines Schuhes. Adidas hat sich jedoch auch hier etwas besonderes einfallen lassen. Zum einen ist die Zunge natürlich, wie bei vielen GTX-Schuhen, durchgängig mit dem Schaft verbunden, damit kein Wasser seitlich an der Zunge vorbei in den Schuh sickern kann. Die Besonderheit liegt jedoch in dem Abschluss der Zunge. Dieser besteht nämlich aus einem vorgeformten EVA-Schaum, der zum einen den Komfort steigert und zum anderen auch als letzte Barriere vor einem Wassereinbruch steht.
Der Einsatzbereich
Da es sich beim Adidas Terrex Scope GTX um einen Approach-Schuh handelt, ist der Einsatzbereich klar umgrenzt. Bei Alpinen Zu- und Abstiegen fühlt er sich Zuhause. Natürlich kann man den Terrex Scope auch im heimischen Wald oder einem Mittelgebirge tragen, doch wird er dort nicht sein volles Potential entfalten können. In felsigem Gelände oder auf Klettersteigen geht man mit dem Terrex Scope jedoch in die Vollen. Hier merkt man ganz klar den Vorteil gegenüber Trailrunnern, die wiederum auf Trails die Nase vorn haben.
Durch seine robuste Bauweise brauch man keine Angst haben, dass es den Schuh zerlegt oder man sich den Fuß zu schnell verletzt. Dank der guten Reibung sind selbst leichtere Kletterpartien kein Problem.
Details
- Sohle: Stealth-Rubber
- Obermaterial: Nylonmesh & Synthetikleder
- Extended Comfort Footwear Membran von Gore-Tex
- OrthoLite Einlegesohle
- Zunge mit vorgeformten EVA-Abschluss
- Hochgezogene Zehenkappe
Ich habe dieses Produkt vom Hersteller für einen Test erhalten. Diese Tatsache wirkt sich jedoch nicht auf den Test aus. Alle Tests und Produktvorstellungen auf diesem Outdoor Blog werden nach besten Wissen und Gewissen geschrieben.
Hi, welche Erfahrungen hast du mit der Schuhgröße gemacht. Pass genau, 1/2 größer oder keliner?
Interressanter Schuh… Du schreibst, dass beim Laufen Trailrunner entsprechend die Nase vorn haben. Könnte man den Terrex Scope GTX eventuell neben der angedachen Approach-Anwendung für einen gelegentlichen Lauf auf Reisen einsetzen? Sieht für mich (rein optisch) nach einer potenziellen eierlegenden Wollmilchsau aus.
Viele Grüße
Christian
Laufen im Sinne von Joggen oder alles was schneller ist? Dann eher nicht. Dafür ist der Schuh zu schwer und hat eine zu steife Sohle.
Wow, sieht nach einem tollen Schuh für die Berge aus! Ich denke auch, dass er zum Laufen zu schwer ist, aber zum trekken ziemlich gut. Den werd ich mir mal genauer anschauen!
Habe mir den Adidas Scope GTX zugelegt, da mir die Trailrunner bisher etwas zu weich waren. Vor allem in den Alpen drückten sich die Steine zu stark durch die Trainrunner-Sohlen, was den Fuß auf langen Etappen stark ermüden lässt. Der Scope ist da definitiv besser! ABER: Er bietet relativ wenig Fersenhalt. Trotz penibler Schnürung lief ich mir auf zwei Touren zwei Blasen. Das kenn ich von anderen Schuhe überhaupt nicht.
Die Größe flällt nach meiner Einschätzung normal bis etwas groß aus. Wer 46 hat sollte uach 46 bestellen. Der Vorderfuß ist „mittelbreit“, die Ferse eher „mittelbreit bis etwas breiter“ geschnitten. Daher vermutlich auch die Blasen…
@Daniel & Waldkind:
Danke für eure Einschätzung. Ich suche derzeit nach passenden Stiefeln, wo ich auch evtl. mein Messer mit nutzen kann.
@Dennis: Weißt du da eventuell mehr? Stört da irgendwas?
Spannender Schuh, guter Bericht! Mich würden auch mal Langzeiterfahrungen interessieren…